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Warstein: PEFC-Waldhauptstadt der Jahre 2020 und 2021

Warstein ist die PEFC-Waldhauptstadt der Jahre 2020 und 2021. Die vier Buchstaben in diesem Titel stehen für das „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes", was übersetzt „Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen" bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine weltweit tätige, unabhängige Organisation, die sich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung widmet und entsprechende Gütesiegel vergibt. Warstein erhielt den Titel der PEFC-Waldhauptstadt für das Jahr 2020, da die Corona-Pandemie jedoch viele dazugehörende Aktionen unmöglich machte, geht es nun in die Verlängerung. Jeroen Tepas, Leiter des Stadtmarketings, erläutert, wie viel der Titel für Warstein bedeutet und was in diesem Jahr geplant ist.

Was bedeutet es, PEFC-Hauptstadt zu sein?
PEFC-Waldhauptstadt 2020 und 2021 zu sein, bedeutet als Erstes eine Anerkennung für unseren Forstbetrieb, der seit 2002 als nachhaltig in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht PEFC-zertifiziert ist. Als Zweites ist es eine hervorragende Möglichkeit, die Stadt Warstein als zweitgrößte kommunale Waldbesitzerin in NRW und als Stadt mit knapp 9.000 Hektar Waldfläche der Öffentlichkeit darzustellen.

Wie konnte Warstein diesen Titel erlangen?
Die Stadt Warstein überzeugte die Jury im Besonderen durch kontinuierliche Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit - unter anderem mit einem selbst produzierten Video -, mit der die Herausforderungen des Klimawandels für die Wälder der Region der Bevölkerung nahegebracht werden. Zudem legt die Stadt großen Wert auf die Nutzung PEFC-zertifizierter Produkte und favorisiert in ihren Ausschreibungen - beispielsweise beim kommunalen Holzbau - den Einsatz von Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus legte die Stadt ein detailliertes Konzept vor, wie im gesamten Jahr 2020 der Waldhauptstadttitel in der Außendarstellung genutzt werden soll. Dieses enthielt eine Vielzahl an Maßnahmen, welche die Bedeutung von nachhaltiger, klimaresilienter und zukunftsorientierter Waldbewirtschaftung lokal und regional hervorheben sollen.

Warstein geht mit dem Titel 2021 in die Verlängerung – welche Chancen und Möglichkeiten bietet das?
Aufgrund der Corona-Krise konnten einige geplante Aktivitäten im Jahr 2020 nicht verwirklicht werden. Wir hoffen, diese Veranstaltungen und Maßnahmen im Jahr 2021 umsetzen zu können. Des Weiteren gibt uns dieses zusätzliche Jahr die Möglichkeit, den Titel PEFC-Waldhauptstadt noch stärker mit der Stadt Warstein zu verbinden.

Welche Aktionen sind für dieses Jahr geplant?
Ende April feiern wir den Tag des Baumes mit einer Fotoaktion in Zusammenarbeit mit dem Soester Anzeiger. In August wird es einen Abenteuertag im Bilsteintal mit einer PEFC-Waldhauptstadt-Olympiade geben. Im September führt die Sauerland-Rundfahrt durch Warstein-Hirschberg, wir werden mit einem Infostand an der Hirschbergerwand über die Waldhauptstadt informieren. Im Oktober nimmt das PEFC-Waldhauptstadt-Team am Obstacle Run beim Strong Viking teil. Ebenfalls im Oktober wird es eine Baumpflanzaktion mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Warstein geben. Bis Dezember möchten wir vier PEFC-Waldhauptstadt Fotopoints aufstellen. Und im gesamten Jahr 2021 laufen diverse Aufforstungsprojekte durch die Bürgerstiftung Warstein.

Was ist Ihre persönliche Lieblingsaktion oder worauf freuen Sie sich besonders?
Meine Lieblingsaktion war die Aktion Bürgerwald im März 2020. Hier haben wir gemeinsam mit gut 600 Bürgerinnen und Bürgern mehr als 1.150 Bäume gepflanzt. Ich freue mich im Jahr 2021 besonders auf die Fotopoints, welche an vier Standorten in der Stadt Warstein demnächst aufgestellt werden. Diese Fotopoints dienen als Rahmen, um die Aufforstungsprogramme der Stadt langfristig nachverfolgen zu können.

Hat die Titelverlängerung zu neuen Ideen oder zu Veränderungen der Aufgaben geführt?
Der Wald und das Thema Klimaschutz sind durch den verlängerten Titel „PEFC-Waldhauptstadt“ in der Stadt Warstein noch sichtbarer geworden. Es wurde die Bedeutung in der Politik, aber vor allem bei Bürgerinnen und Bürgern der Stadt nachhaltig unterstützt – so haben wir aus dem misslichen Anlass der Verlängerung, nämlich der Corona-Krise, das Beste gemacht.

Welche nachhaltige Wirkung werden der Titel und die damit verbundenen Aufgaben für Warstein bringen?
Unsere Wald-Region erlebt aktuell durch Stürme, Dürre und Borkenkäfer eine extrem schwierige Situation. Deshalb müssen wir auf die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz und für unsere Lebensqualität aufmerksam machen. In der Stadt Warstein betreiben wir bereits seit Anfang der 1990er Jahre naturnahe Waldbewirtschaftung. Das heißt, wir haben kontinuierlich Mischwaldflächen entwickelt, so dass der Anteil an Laubhölzern heute schon signifikant ist. In Zeiten des Klimawandels gilt es allerdings, die Genressourcen über die natürlichen Vorkommen hinaus zu erweitern. Gerade Bäume, die längere Phasen von Hitze und Trockenheit überstehen können, fehlen in den Wäldern. Deshalb planen wir in unserem Wiederaufforstungskonzept u.a. künftig Bäume mit hoher Standhaftigkeit, wie unter anderem die Weißtanne, die im Sauerland natürlicherweise nicht vorkommt, stärker mit ein. Der Wald der Stadt Warstein ist darüber hinaus durch viele Sehenswürdigkeiten und 400 Kilometer markierter Wanderwege sowie 80 Kilometer Radwege ein wichtiger Tourismusfaktor.

Was können Partner im Sauerland nach Abschluss dieses Jahres von der Stadt Warstein lernen?
Der Titel PEFC-Waldhauptstadt sorgt - wenn man den Titel ernst nimmt - für eine ganz eigene Dynamik, die viele neue Türen öffnet und neue Projekte rund um das Thema „Wald“ ins Leben rufen kann. Er mobilisiert Kräfte, die man sonst nicht oder nur schwerlich erreichen kann.

Alle Termine der Warsteiner Aktionen als PEFC-Waldhauptstadt gibt es hier.