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Nichts wie es war

Kathrin Heinrichs steht wie keine andere für den Sauerland-Krimi. Nach neun Bänden um den Hobby-Ermittler Vincent Jakobs bringt sie nun einen Kriminalroman mit neuen Figuren heraus: „Nichts wie es war“ ist mal heiter, mal düster, aber immer spannend – und ganz nebenbei eine dezente Liebeserklärung an die Heimat der Autorin.

Nichts wie es war

In einem sauerländischen Dorf wird eine polnische Pflegekraft erstochen. Von ihrem demenzkranken Patienten, so scheint es. Dessen Freund Anton will das nicht glauben. Aber so richtig tun kann er auch nichts. Er hat selbst einen Schlaganfall gehabt. Er braucht Hilfe, er braucht eine Polin. Wer kommt, ist Zofia. Eine spannende Tätersuche beginnt.

Zur Website von Kathrin Heinrichs

Hermann Hoffe von der Redaktion des Woll-Magazin hat mit Kathrin Heinrichs über ihr neues Buch gesprochen. (nachzulesen auch im Woll-Magazin Ausgabe Schmallenberg; 10/2016)

Dass ihr neuer Roman wieder im Sauerland spielt, war für Kathrin Heinrichs selbstverständlich. Sie ist dort geboren und nach dem Studium in Köln dorthin zurückgekehrt. Sie liebt die Region, sagt sie, „und das wird mit jedem Jahr mehr.“

Kein Wunder also, dass sie auch die Schauplätze ihrer Bücher dort platziert. Mit ihrer Sauerlandkrimi-Reihe um Hauptfigur Vincent Jakobs erreichte sie eine Auflage von über 150.000 Exemplaren und wurde weit über die Region hinaus bekannt. Vincent soll irgendwann einen weiteren Fall lösen, „aber jetzt sind erst einmal andere dran“, sagt die Autorin.

Die anderen, das sind Anton und Zofia – ein ungleiches Paar, das sich gemeinsam auf Tätersuche begibt. Zunächst aber müssen sich die beiden erst einmal finden. Der alte Anton ist seit einem Schlaganfall halbseitig gelähmt. Um trotzdem zu Hause wohnen bleiben zu können, kümmern sich seine Kinder „um eine Polin“. Die junge Zofia reist an – und mit ihr kommt jede Menge Schwung ins Haus. Den braucht es auch, wenn man ein Geheimnis lüften will. Anton treibt um, dass sein demenzkranker Freund Hannes im Wahn seine Pflegerin erstochen haben soll. Anton und Zofia drehen daraufhin im Dorf jeden Stein um und müssen feststellen, dass so manch einer eine schäbige Unterseite besitzt.

Das Buch sei ihr sehr nahe, sagt die Autorin, denn die Idee dazu habe sie ihrem unmittelbaren Alltag entnommen. Ihre eigene Mutter sei von einer polnischen Pflegerin gepflegt worden. Dabei habe sie die intensive Beziehung, die sich zwischen Pflegerin und Patient fast zwangsläufig entwickelt, sehr fasziniert. Der Figur der Zofia im Buch merkt man den Bezug an. Ihre warmherzige, patente Ausstrahlung ist sehr authentisch. „Es gibt aber noch einen anderen Zusammenhang“, verrät Kathrin Heinrichs, „und dabei geht es um das Leben im Dorf.“

„Nichts wie es war“ spielt in einem kleinen sauerländischen Ort. Da geht es um Zugehörigkeit und Heimat, um soziale Kontrolle und dörflichen Wandel. Heinrichs selbst ist in Langenholthausen aufgewachsen, einem 1000 Seelen-Ort bei Balve. Daher kennt sie das Dorfleben mit seinen Stärken und Schwächen. Ihr Vater, so sagt sie, habe sein gesamtes Leben in seinem Heimatdorf verbracht. Dieses starke Verwurzeltsein habe sie immer beeindruckt.

Die eigenen Wurzeln sind im Buch ein starkes Motiv. Anton, der sein Dorf liebt und sich wünscht, dass dort kein Verbrechen einen Platz hat. Zofia, die ihre Heimat verlassen musste, um einen neuen Lebensabschnitt zu wagen. Dazwischen Thomas, Antons Sohn, der durch Zofia einen neuen Blick auf seine Heimat gewinnt.

Im Vordergrund steht bei „Nichts wie es war“ aber natürlich der Krimi. Züge eines Thrillers hat der Schmöker, wo Zofia sich verfolgt fühlt. Und je mehr Dorfbewohner der Leser kennenlernt, desto mehr Abgründe tun sich da auf. Das Sauerland, so scheint es, gibt in Sachen Spannung und Thrill jede Menge her. Kathrin Heinrichs jedenfalls hat für das Land der tausend Berge noch viele Ideen.

Diesen Beitrag finden Sie im Woll-Magazin online (Oktober 2016)
Autor: Hermann Hoffe

Zur Website von Kathrin Heinrichs Diesen Artikel finden Sie auch im Woll-Magazin online
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