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Marwin Isenberg

Marwin Isenberg von Gipfelgang über "Wanderfitness" und die richtige Vorbereitung auf Wandertouren

Marwin Isenberg bei Übungen in seinem Studio. - © Lea Jörres Fotografie

Mit deinem Studio widmest du dich intensiv dem Thema „Wandern“. Wie ist es dazu gekommen?

Es waren viele glückliche Fügungen nötig, um jetzt sagen zu können, dass ich mich in meinem Studio ganz dem Wandern widmen kann. Ich war, wie jedes Dorfkind, schon früher den ganzen Tag draußen. Mit Hund intensiviert sich das ganze dann nochmal und man sucht sich immer neue und weitere Wege. Parallel zu meinem Studium der Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt „Prävention & Rehabilitation“ habe ich dann angefangen als Fachverkäufer, Produkttrainer & Markenbotschafter für Jack Wolfskin zu arbeiten.

Irgendwann kam dann der zündende Gedanke: „Moment mal, Reha, Fitness und Wandern – das passt super zusammen.“ Wandern ist Volkssport Nummer 1 und daher ist es auch ein fantastisches Ziel für viele Menschen wieder fit fürs Wandern zu werden. Natürlich geht meine Arbeit darüber hinaus: Auch die Leistungssteigerung für ambitioniertere Touren und andere Outdoorsportarten sind Teil meiner Philosophie. Ich liebe es einfach zu sehen, wie jemand die Natur wieder in vollen Zügen genießen kann, weil er/sie dafür fleißig trainiert hat. Mein Motto: Alles ist möglich!

Seit über zwei Jahren biete ich nun nicht nur Wanderfitness, sondern auch Personal Training in privater und intensiver Zusammenarbeit an. Direkt am Sauerlandpark in Hemer.

Marwin Isenberg bei Übungen in seinem Studio. - © Lea Jörres Fotografie
Marwin Isenberg bei Übungen in seinem Studio. - © Lea Jörres Fotografie

Welche Leistungen bietest du deinen Kunden an?

Ich biete meinen Klienten eine ganzheitliche Betreuung im Hinblick auf ihre körperliche Leistungsfähigkeit an. Die Grundlage bildet immer die persönliche Betreuung und das Training unter meiner Kontrolle. Konkret kann man bei mir nicht nur das klassische Personal Training (1 Trainer und 1 Klient) wahrnehmen, sondern ebenfalls das Semi Private Personal Training. Das bedeutet, dass ich es mehr Menschen ermöglichen kann, das finanzielle Investment auf mehrere Schultern zu verteilen. Trotzdem trainiert dabei jeder hoch individuell nach einem eigenen Trainingsplan.

Zusätzlich biete ich Kleingruppen-Projekt-Kurse an, beispielsweise zur gemeinsamen gezielten Vorbereitung auf eine anstehende Alpenüberquerung.  Gemeinsame Wanderungen stehen auch Interessierten jedes Vierteljahr nach Anmeldung offen.

Eine kurze Pause, ehe es weiter geht. - © Lea Jörres Fotografie

Was sind die häufigsten Fehler beim Wandern?

Ich möchte gar nicht sagen, dass man beim Wandern Fehler macht. Das würde an meiner eigentlichen Intention vorbeigehen und gar überheblich klingen. Es geht mir nicht darum Fehler abzustellen. Jede Bewegung, die dem jeweiligen Menschen möglich ist, ist auch in gewisser Weise natürlich und richtig. Es geht nur darum, schmerzhafte Bewegungen zu erkennen und die Gelenke, Muskeln und Bänder auf die Belastung einer Wanderung einzustellen. Vielen fällt der Wechsel zwischen Bürostuhl und Wanderschuh schwer, weil der Körper dabei nicht optimal arbeitet. Konkret kann das eine instabile Beinachse sein, die die Knie zur Kompensation zwingt. Knieschmerzen haben nicht wenige Wanderer!

Aber auch ein untrainierter Rücken, dem bereits ein leichter Rucksack zur Last wird, kann ein Problem sein. Unbewegliche Hüften, denen jeder Schritt auf- oder abwärts einer zu viel ist. Durch das viele Sitzen im Büro bspw. stellen sich meist genau diese drei Schmerzpunkte ein. Die Lösung ist simpel aber nicht einfach: konsequentes Training. Ich sage meinen Kunden immer: Versuch doch erst einmal das Simpelste auszuprobieren, um deine Schmerzen in den Griff zu bekommen. Und das ist gezielte Bewegung.

Marwin Isenberg unterwegs in der Natur. - © Lea Jörres Fotografie

Worauf sollte man bei der Auswahl des Wanderequipments achten?

Der Kauf von Wanderequipment sollte im Idealfall grundsätzlich nicht singulär im Internet stattfinden. Eine ausgiebige Recherche hilft aber immer, übertrifft jedoch nie die Unterstützung von geschultem Personal im Fachgeschäft. Das Anprobieren von Schuhen und Hosen, das Aufsetzen verschiedener Rucksäcke oder sinnvolle Ergänzungen kann man nur dort bekommen. Und das alles abgestimmt auf das jeweilige Individuum.

Schon bei der Auswahl des richtigen Schuhs legt man den Grundstein für eine genussvolle Tour. Wer hier Zeit und Geld richtig investiert, der hat es schon fast geschafft. Wichtig ist ein guter Sitz im Rückfuß und circa eine Daumenbreite Luft vor den Zehen. Ich bin ein Freund davon, keine zu engen Schuhe zu tragen, um dem Vorfuß die Möglichkeit zu geben sich auszuspreizen.

Ein hoher Schaft ist immer sinnvoll, wenn die eigene Trittsicherheit erhöht werden muss. Trotzdem ist es nicht so, dass dieser vor Umknicken schützt, wie oft behauptet wird. Er unterstützt jedoch das Gefühl von Stabilität und Sicherheit während des Auftretens. Wer etwas leichter unterwegs ist, der kann auch einen Trailrunning-Schuh nutzen. Der Vorteil liegt auf der Hand: das geringere Gewicht erspart dem Unterschenkel Arbeit und man kann so länger frisch laufen. Aber Achtung, die Sohle sollte fest und verwindungssteif sein, da sonst die Fußmuskulatur übermäßig viel arbeiten muss und entsprechend schnell ermüden würde.

Die Hose darf am Bund nicht zu eng sein, sondern muss den Beinen ermöglichen, sich frei bewegen zu können. Dabei hilft ein Test im Laden: Zieh die Beine abwechselnd hoch und führe leichte Kniebeugen durch. Wenn du das ohne Einschränkungen machen kannst, sie zusätzlich wind- und wasserabweisend ist, dann hast du deine Hose gefunden.

Der Rucksack sollte seine Last optimal auf die Hüften übertragen. Hängt er nur auf den Schultern, wirst du nach einigen Kilometern einen verspannten Nacken und einen schweren Rücken bekommen. Achte darauf, dass die Rückenlange zu dir passt. Das kannst du ganz einfach ermitteln, indem du deine Rückenlänge vor dem Geschäftsbesuch ausmisst. Lass dir helfen und den Abstand zwischen dem prägnanten Halswirbel C7 und dem oberen Rand der deutlich tastbaren Beckenknochen. Den gemessenen Wert in Zentimetern kannst du dann der Fachberatung im Geschäft nennen, um den Rucksack optimal einzustellen. Ist die Last dann auf den Hüften verteilt, leidet der Nackenbereich weniger unter dem andauernden Zug.

Marwin Isenberg unterwegs mit seinem Hund. - © Lea Jörres Fotografie

Welche Tour rund um Hemer oder im Sauerland muss man unbedingt mal gewandert sein?

Meine Lieblingsrunde führt entlang der Sauerland-Waldroute im Balver Wald. Über einen schmalen, gewundenen Pfad geht es zunächst auf den Ostenberg und zum allseits bekannten Steinhaufen. Von dort läuft man über die Wegespinne an einer Schutzhütte vorbei in Richtung Aussichtsplattform. Hier genießt man bei gutem Wetter eine phänomenale Aussicht über die Hügel des Sauerlandes. Weite Wanderungen sind super, aber noch viel mehr gefallen mir die vielen kleinen Wege, die man in seinen Alltag integrieren und genießen kann. Das gibt mir jedes Mal eine willkommene (R)Auszeit und ein Gefühl von Freiheit und Erdung.

Hier geht's zu Marvins Studio!